Bibelstudie
Zeiten der Dürre − was für dein geistliches Leben überlebenswichtig ist
Um in einer natürlichen Wüste überleben zu können, ist es erst einmal am allerwichtigsten, reichlich Flüssigkeit zu sich zu nehmen – und dies Prinzip gilt genauso für jede geistliche Wüste. So wie es bei heißem, trockenem Wetter lebensnotwendig ist, sauberes Wasser zu trinken, sollten wir in den Zeiten der geistlichen Dürre in der Gegenwart Gottes leben.
Gott, du bist mein Gott; dich suche ich von ganzem Herzen. Meine Seele dürstet nach dir, mein ganzer Leib sehnt sich nach dir in diesem dürren, trockenen Land, in dem es kein Wasser gibt.
Psalm 63,1
Allgemein wissen wir, dass es für den menschlichen Körper nicht sonderlich ratsam ist, so lange zu warten, bis wir Durst spüren, sondern es wird empfohlen, unseren Flüssigkeitshaushalt durchgehend ausgeglichen zu halten. Gleichermaßen im Geist. Es ist besser, Hand in Hand mit Jesus durch den Tag zu gehen, unsere Beziehung zum Heiligen Geist auf dem Laufenden zu halten.
Wer von diesem Wasser trinkt, spricht er, wird wieder Durst bekommen; wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr Durst haben.
Johannes 4,13-14
Die Art, wie Gott die Israeliten auf ihrem langen Weg durch die Wüste versorgt hat, lässt sich auch auf unsere geistlichen Wüstenzeiten übertragen:
… und alle denselben geistlichen Trank tranken, denn sie tranken aus einem geistlichen Felsen, der sie begleitete. Der Fels aber war der Christus.
1. Korinther 10,4
Christus ist unsere Stärkung in der Wüste. Genau wie er Tröster und Schutz ist, so ist er auch wie das Wasser – die Essenz unseres Lebens. Jesus sagte:
Wenn jemand dürstet, so komme er zu mir und trinke! Wer an mich glaubt, wie die Schrift gesagt hat, aus seinem Leibe werden Ströme lebendigen Wassers fließen.
Johannes 7,37-38
Die Bibel vergleicht den Heiligen Geist häufig mit Wasser
Joel verkündet Israels zukünftige Wiederherstellung, indem er die Israeliten daran erinnert, dass Gott ihnen Regen schickt – den Herbstregen und den Frühjahrsregen wie in früheren Tagen (Joel 2,23). Dann überträgt er dieses Bild auf die Gabe des Geistes: In den letzten Tagen … werde ich meinen Geist über alle Menschen ausgießen (Joel 3,1). Als am Pfingsttag die Prophetie Joels erfüllt wurde, heißt es:
Und sie wurden alle mit Heiligem Geist erfüllt – wie mit Wasser – und fingen an, in anderen Sprachen zu reden, wie der Geist es ihnen gab auszusprechen.
Apostelgeschichte 2,4
Doch wie können wir vom Wasser des Heiligen Geistes „trinken“ oder mit ihm „erfüllt“ werden? Wie können wir durch die Gegenwart des Geistes mit Leben spendender Flüssigkeit versorgt werden, während wir gleichzeitig eine trockene, geistliche Landschaft durchqueren? Wir tun dies, indem wir im Geist beten. Sehen wir uns an, was Paulus den Christen in Ephesus schreibt, während diese in einem intensiven Glaubenskampf stehen: Mit allem Gebet und Flehen betet zu jeder Zeit im Geist (Epheser 6,18). Judas schreibt Gläubigen, die sich in Schwierigkeiten befinden:
Ihr aber, Geliebte, erbaut euch auf eurem heiligsten Glauben, betet im Heiligen Geist, erhaltet euch in der Liebe Gottes …
Judas 1,20-21
Wie beten wir im Geist?
Wir beten im Geist, indem wir uns praktisch mit seiner Gegenwart verbinden, uns leiten lassen und ihm erlauben, unsere Gebete zu bevollmächtigen. Wenn wir ihm auf diese Art folgen, dann zeigt er uns nicht nur Dinge, für die wir beten sollen, sondern er gibt uns auch die Kraft, dafür zu beten (Römer 8,26-27). Dabei ist es wichtig, unseren Gefühlen und unserer Sprache zu gestatten, mit seinen Gefühlen und seiner Sprache eins zu werden.
Der Heilige Geist drückt sich auf verschiedene Weise in uns aus. Wir möchten durch ihn z. B. Gott durch Lieder (Epheser 5,18-19) loben oder ihm danken. Manchmal geben wir auch Seufzer von uns, die wir eigentlich nicht in Worte fassen können (Römer 8,26). Wir rufen mit Sehnsucht nach Gott: Abba, Vater! (Galater 4,6), und ein anderes Mal rufen wir den Sieg Jesu über einer unmöglich scheinenden Situation aus.
Die Fülle des Gebets im Heiligen Geist enthält zum einen die tiefste Anbetung Gottes und zum anderen die Sehnsucht nach der Rückkehr Jesu. Der Heilige Geist hat Raum für jede Art von Situation und Emotion, der wir je gegenüberstehen. Was ich sagen will ist Folgendes: Im Geist beten heißt, sich ihm zu nahen, sein Wesen zu spüren, seine Stimme zu hören und mit ihm gemäß seiner spezifischen Leitung zu jedem Zeitpunkt zusammenzuarbeiten.
Es gibt eine Ausdrucksweise des Heiligen Geistes, die ich besonders betonen möchte, denn es ist diejenige, die uns in einer sogenannten Wüstenzeit meiner Meinung nach am effektivsten dient und am stärksten erfrischt. Es ist das Sprachengebet. Wer in dieser unbekannten und dennoch vertrauten Sprache betet, baut sich selbst auf (1. Korinther 14,4). Es ist, als stelle das Beten in Sprachen eine direkte, unmittelbare Verbindung zu Gottes „Flüssigkeit spendender“ Kraft in der Wüste her. Es ermöglicht uns, auf eine Weise zu beten, die weder durch unseren Verstand noch auf unsere Muttersprache begrenzt wird. Denn wer in einer Sprache redet, redet nicht zu Menschen, sondern zu Gott; denn niemand versteht es, im Geist aber redet er Geheimnisse. 1. Korinther 14,2
Das Sprachengebet mag vielleicht nicht direkt in einer Versammlung von Gläubigen helfen, (da unter Umständen niemand denjenigen, der spricht, versteht), doch es hilft auf jeden Fall demjenigen, der geistliche „Flüssigkeit“ benötigt.
Es ist die betende Person, die durch Sprachengebet auferbaut wird. Dies beinhaltet weit mehr als nur Ermutigung. Der Geist ermutigt durch diese Form des Gebetes nicht nur unsere Herzen, sondern er baut auch unseren inneren Menschen auf. Er setzt die Segnungen frei, die uns als Gläubige zustehen (Epheser 1,3) und verwandelt uns Schritt für Schritt in vollmächtige und reife Erben Gottes.
Anbetung führt zum Durchbruch
Die Bibel lehrt, dass wenn wir gegen schwere Bürden im Gebet angehen, Gott uns diese abnimmt und durch übernatürlichen Frieden ersetzt (Philipper 4,6-7).
Anbetung und Gebet führen uns zum Durchbruch und schenken tiefe Freude.
Diese Freude wird zu Stärke, selbst dann, wenn das Problem zunächst noch weiter bestehen bleibt (Nehemia 8,10).
Gehen wir diese auch im Sprachengebet an, können wir in einer Weise beten, die weit über das hinausgeht, was wir in unserer Muttersprache artikulieren oder ausdrücken könnten.
Wir beten direkt aus unserem Geist heraus, ohne die Eingrenzung unseres Verstandes.
Denn wenn ich in Sprachen bete, betet mein Geist, aber ich verstehe nicht, was ich rede.
1. Korinther 14,14
Solch ein Gebet ist nicht nur frei von Blockaden, sondern auch treffsicher wie ein Laserstrahl. Es ist die Kraft, die uns von innen heraus aufbaut und uns mit Strömen lebendigen Wassers aus den inneren Quellen des Geistes erfüllt – mitten in der Wüste. Es befähigt uns, die Wüstenzeit als Überwinder durchzustehen und durch unseren Glauben und unsere geistliche Kraft sogar noch andere zu stärken.
Wenn du dich in einer geistlichen Wüste befindest, dann achte darauf, genug Flüssigkeit zu dir zu nehmen. Trinke tief und häufig aus deiner inneren Quelle, indem du im Geist betest. Erlaube Jesus, dich im Heiligen Geist zu taufen. Entdecke ganz neu die Tiefen seines Geistes. Öffne im Glauben deinen Mund und erlaube dem Geist, durch dich zu beten, auch wenn dein Verstand nicht versteht, wofür du betest. Wenn du diese Gewohnheit in der Wüste entwickelst, wirst du immer mit Gott gefüllt sein. Es wird deinen Durst löschen, deine Seele stärken und dich vor dem geistlichen Austrocknen in den Zeiten der Dürre bewahren.
Daniel Kolenda
In Anlehnung an Kapitel 5 des „Überlebens-Handbuches für die Wüste“ von Daniel Kolenda