Immun gegen Angst
Tag 41: Glauben an Gottes Verheißungen
Gott hatte Israel versprochen, dass Er ihnen ein Land gibt, in dem Milch und Honig fließen, ein gutes und weites Land, in dem sie sicher sein und von den Feinden ausruhen würden. Tatsächlich befreite Er sie aus der Sklaverei und begleitete sie persönlich in das Land ihrer Träume. Das war Sein Versprechen, Sein Wort an sie.
Was für eine Freude sie wohl verspürten, als sie nach all den Jahren der Knechtschaft in Ägypten dieses Versprechen „hörten“. Welche Leichtigkeit empfanden sie wohl bei solch einem traumerfüllenden Wort von einem eigenen Land, einer eigenen Identität und Freiheit? Trotzdem waren sie noch in der Wüste – keine Milch, kein Honig, keine Sicherheit, kein Erbe und noch keine Verheißung erfüllt. Monate vorher, als sich das Meer vor ihnen öffnete, musste sich Gottes Versprechen so echt angefühlt haben. Bestimmt haben sie die Früchte ihres Landes schon geschmeckt und den Duft der Lilien vernommen. Stattdessen nun Staub, Gefahr, Steine, Durst, Schlangen und Angst in der Wüste. Gott sagte „verheißenes Land“, aber dann führte Er sie in die Wüste. Anstatt in ihre Herrlichkeit wanderten sie in ein verdorrtes Land, kämpften gegen die grausamen Elemente und sammelten sich jeden Morgen ein merkwürdiges Mahl zusammen.
Israel sah sich in einer misslichen Lage. Das Wort, das eine glorreiche Zukunft verhieß, offenbarte sich nun, in Anbetracht der unfruchtbaren Wüste und der zerschlagenen Träume, als absurd. Anstatt einer inspirierenden Hoffnung hing das Wort, das sie „gehört“ hatten, nun förmlich spöttisch und höhnisch und in unerreichbarer Höhe über ihnen. Sie glaubten dem Wort nicht mehr, ja, sie wiesen die Verheißung, dass sie das Gelobte Land je erreichen würden, zurück.
Israel war in der Spannung zwischen Verheißung und Erfüllung hin- und hergerissen. Gottes Rechtschaffenheit und die Umstände, in denen sie sich befanden, schienen im Kontrast zu Seinem Wort zu stehen. Aber dies wäre die Zeit gewesen, in der sie hätten glauben sollen! Wenn sie dem Wort Gottes in solch einer Krise geglaubt hätten, wären sie Ihm treu geblieben und hätten davon profitiert. Weil sie aber nicht glaubten, gehorchten sie nicht und empfingen nicht. Gott führte sie in diese Situation, um zu sehen, wer sie waren. Wenn wir uns in Umständen befinden, in denen die Versprechen, die Gott uns in Seinem Wort gegeben hat, gegensätzlich erscheinen, dann sollten wir uns dazu entscheiden zu glauben. Er ist Seinem Wort und uns treu. Wir dürfen der Angst nicht erlauben, Zweifel zu säen oder Unglauben zu verbreiten. Wenn Gott etwas verspricht, dann wird es auch passieren.
Auszug aus dem Wildnis-Überlebenshandbuch von Daniel Kolenda