Bibelstudie
Mit Gott ist das Unmögliche möglich
Wir alle aber schauen mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn an und werden so verwandelt in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, wie es vom Herrn, dem Geist, geschieht. 2. Korinther 3,18
Das Wort Herrlichkeit ist sehr oft in der Bibel zu finden und wird auf unterschiedliche Weise interpretiert. Der Begriff Herrlichkeit wird oft verwendet, um Ehre, Wohlstand und Kraft zu beschreiben, z. B. wenn die „Herrlichkeit“ eines Königs oder einer hoch geehrten Person erwähnt wird.
Eine zweite Verwendung des Wortes ist die Beschreibung der manifesten und greifbaren Gegenwart Gottes. Wenn wir diese Definition von Herrlichkeit sorgfältig untersuchen, werden wir feststellen, dass sie dazu verwendet wird, persönliche Begegnungen von Menschen mit der herrlichen Gegenwart Gottes zu beschreiben, die sich aus dem übernatürlichen Bereich in die irdische Realität hineinbewegt. Sie wird durch Menschen wahrgenommen, die ihre fünf natürlichen Sinne gebrauchen, Sehen, Hören, Schmecken, Berühren und Riechen.
Behaupten wir, dass man Gott in solch einer Weise erfahren und erleben kann? Ja!
Überall in den Büchern des Alten und des Neuen Testamentes finden wir Beispiele von Situationen, in denen normale Menschen Gott in dieser Weise erfuhren. Schätzungsweise zwei Millionen Menschen aus dem Volk Israel sahen seine Herrlichkeit mit ihren natürlichen Augen, bei Tag als Wolkensäule und bei Nacht als Feuersäule. Das war keine mystische oder emotionale Erfahrung. Die Leute sahen tatsächlich die Wolke bei Tag. Sie sahen das Feuer bei Nacht. Die in der Wüste geborenen Kinder wuchsen damit auf und wussten nicht, dass die manifeste, sichtbare Offenbarung der Herrlichkeit des Herrn etwas war, was in irgendeiner Weise außerhalb des Gewöhnlichen lag.
Mose sah und erlebte das gleiche heilige Feuer, als er in 2. Mose 3 vor dem brennenden Dornbusch stand. Gott sprach an diesem Ort zu ihm und sagte: „Zieh deine Sandalen von deinen Füßen, denn die Stätte, auf der du stehst, ist heiliger Boden!“ (2. Mose 3,5). Mose sah das Feuer Gottes und erlebte – ähnlich wie Jesaja – etwas von seiner Heiligkeit, denn die Bibel berichtet uns: „… denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen“ (2. Mose 3,6).
Ein anderes Beispiel des Sichtbarwerdens der Herrlichkeit des Herrn geschah am biblischen Pfingsttag. Die bei diesem Ereignis beteiligten Menschen hörten mit ihren natürlichen Ohren, wie der Heilige Geist auf die Versammelten ausgegossen wurde; sie hörten den Klang seiner Herrlichkeit. In Apostelgeschichte 2,2-3 wird berichtet:
„Und plötzlich geschah aus dem Himmel ein Brausen [sie konnten es hören], als führe ein gewaltiger Wind daher, und erfüllte das ganze Haus, wo sie saßen. Und es erschienen ihnen [sie konnten es sehen] zerteilte Zungen wie von Feuer, und sie setzten sich auf jeden Einzelnen von ihnen.“
Die Wunder Jesu waren Offenbarungen seiner Herrlichkeit. Es waren „Invasionen des Himmels“ und sie wirkten auf Menschen in einer Art und Weise, die sie mit ihren natürlichen Sinnen erfahren konnten.
In Johannes 2 finden wir den Bericht über das erste Wunder, das Jesus tat. Er war auf der Hochzeit zu Kana und etwas furchtbar Peinliches war der gastgebenden Familie passiert – ihnen war der Wein ausgegangen. Maria, die Mutter Jesu, kam zu ihrem Sohn und bat ihn, doch bitte irgendetwas zu unternehmen. Jesus forderte die Diener auf, sechs große Behälter, die jeweils 80 bis 100 Liter fassten, mit Wasser zu füllen. Sie füllten sie bis zum Rand. Als der Speisemeister des Festes das Wasser testete, war es zu seinem größten Erstaunen zu edelstem Wein geworden. Johannes formulierte es in seinem Bericht über das erste Wunder Jesu folgendermaßen:„Diesen Anfang der Zeichen machte Jesus zu Kana in Galiläa und offenbarte seine Herrlichkeit; und seine Jünger glaubten an ihn“ (Johannes 2,11).
Gottes Kraft flutete auf die Erde und das Wasser in den sechs großen Behältern verwandelte sich aufgrund dieser himmlischen Intervention in den besten und exquisitesten Wein.
In Apostelgeschichte 4 lesen wir den Bericht über die Fürbitte der ersten Gemeinde. Sie beteten um mehr Mut zur Verkündigung des Evangeliums und um das kraftvolle Wirken des Heiligen Geistes. Die Bibel berichtet: „Und als sie gebetet hatten, bewegte sich die Stätte, wo sie versammelt waren: und sie wurden alle mit dem Heiligen Geist erfüllt und redeten das Wort Gottes mit Freimütigkeit“ (Apostelgeschichte 4,31).
Daraufhin erfüllte die Herrlichkeit Gottes den Ort mit einer solchen Kraft, dass selbst das Gebäude, in dem sie sich versammelt hatten, erschüttert wurde! Der Himmel drang geradezu in das Haus ein! Das war Kraft!
In Apostelgeschichte 5,14-16 lesen wir, wie die Gegenwart Gottes in besonderer Weise auf Petrus ruhte:
„Aber umso mehr wurden solche, die an den Herrn glaubten, hinzugetan, Scharen von Männern und auch Frauen, so dass sie die Kranken auf die Straßen hinaustrugen und auf Betten und Lager legten, damit, wenn Petrus käme, auch nur sein Schatten einen von ihnen überschatten möchte. Es kam aber auch die Menge aus den Städten um Jerusalem zusammen, und sie brachten Kranke und von unreinen Geistern Geplagte, die alle geheilt wurden.“
Es ist überwältigend, sich vorzustellen, dass es möglich ist, mit einem derartigen Maß der Herrlichkeit Gottes voranzugehen. Weder eine Krankheit noch eine dämonische Macht kann dann in unserer Gegenwart noch bestehen, genauso wenig, wie ein Schneeball der blauen Flamme eines Schweißbrenners trotzen könnte!
Das Evangelium erleben
Gott in all seinem Glanz und seiner Pracht bewegt sich in den natürlichen Bereich menschlicher Existenz hinein, wo er von Personen real erfahren werden kann.
Ich glaube, dass Menschen überall auf der Welt ein Verlangen danach haben, von Gott in spürbarer Weise berührt zu werden. Eine verlorene und sterbende Welt sehnt sich danach, das Evangelium zu sehen, es zu erfahren und von der Kraft des Evangeliums berührt und geheilt zu werden. Sie möchten mehr haben als nur eine Botschaft für die Ohren. Die Begegnung mit dem Evangelium sollte lebensverändernd sein.
Die Bibel ist voll von Berichten über die Gegenwart der Herrlichkeit Gottes und sie ziehen sich durch die gesamte Geschichte der Menschheit. Manche Leute denken, es wären Erzählungen, die uns lediglich aus historischen Gründen überliefert sind, um uns zu unterhalten oder um allegorische Lektionen zu vermitteln. Sie liegen falsch! Andere glauben, dass diese biblischen Geschichten Beispiele der maximalen Fähigkeiten Gottes sind. Das ist ebenso falsch! Diese Zeugnisse sind nichts anderes als „Musterproben“ dessen, was mit Gott möglich ist.
Mit Gott ist das Übernatürliche natürlich und das Unmögliche möglich. Das christliche Leben ist von Anfang bis zum Ende dazu vorgesehen, so kraftvoll zu sein – und die spürbare Gegenwart Gottes sollte die Norm sein.
Ich wünsche dir, dass das in deinem Leben immer mehr Realität wird. Bleib dran! Streck dich nach mehr von der Gegenwart des Herrn aus. Es gibt nichts auf der Welt, was sich mehr für dich lohnen wird.
Daniel Kolenda