Geht aber und predigt! – Daniel Kolenda

Von Daniel Kolenda

Geht aber und predigt!

Als Evangelisten müssen wir verstehen, dass Heilungen und Wunder für uns keine Nebensachen sind. Sie sind ein Kernbestandteil unseres Handelns und unserer Identität. Sie gehören zum Evangelium dazu. Manche evangelikalen Gemeinden wollen dich vom Gegenteil überzeugen, doch Jesus selbst lehrte, predigte und heilte, das war seine Methode. Als die Apostel in der Urgemeinde auftraten, taten sie genau das: Sie lehrten, predigten und heilten. Das war integraler Bestandteil der Evangeliums-Botschaft, deren Änderung nie beabsichtigt war. Wenn du als Evangelist in irgendeiner Form erfolgreich sein willst, brauchst du diese Komponenten, Heilung und Wunder, als einen grundlegenden Baustein deines Lebens und Dienstes. Das macht den entscheidenden Unterschied.

Geht aber und predigt und sprecht: Das Himmelreich ist nahe herbeigekommen. Macht Kranke gesund, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus. Umsonst habt ihr’s empfangen, umsonst gebt es auch.Matthäus 10,7-8

 

Würden wir doch alle diesen Vers zum Motto unseres Lebens machen! Jesus hat nicht gesagt: „Sitzt auf euren bequemen Stühlen in der Gemeinde.“ Und auch nicht: „Sitzt in eurem Gebetsraum und betet darüber.“ Oder „Versammelt euch mit anderen Evangelisten und haltet Konferenzen zu diesem Thema ab.“ Manche Menschen lieben es, endlose Treffen abzuhalten, in denen sie darüber reden, was sie für Gott tun werden, doch niemand setzt es wirklich um. Weißt du, was ich entdeckt habe? Es gibt Millionen von Ausflüchten, nicht loszugehen, und eine endlose Zahl von Ersatzhandlungen, die wir vornehmen können. Viele finden sehr gerne etwas, das ihr Gewissen beruhigt und ihnen das Gefühl gibt, sie täten etwas Produktives, ohne selbst zu gehen.

Mir ist es egal, wie fortschrittliche sich die Welt entwickelt, es wird niemals einen Ersatz dafür geben, tatsächlich loszugehen. Ich schätze TikTok, Facebook und Instagram, und wir nutzen alle diese Kanäle, doch sie sind kein Ersatz dafür rauszugehen. Jesus hat gesagt: „Geht aber.“ Dieses Gehen an sich hat etwas Kraftvolles.

Bist du ein Spinnennetz-Evangelist?

Die meisten Pastoren und Organisationen praktizieren etwas, das ich „Spinnennetz-Evangelisation“ nenne. Spinnen errichten ein wunderschönes Netz. Sie verbringen viel Zeit damit, jeden seidenen Faden richtig zu positionieren. Sie suchen nach der perfekten Ecke im Haus. Und dann, wenn alles einfach perfekt ist, krabbelt die Spinne hinauf in ihr Netz und wartet. Sie wartet darauf, dass ein ahnungsloses Insekt vorbeikommt und sich im Netz verfängt. Dann stürzt sich die Spinne darauf. So funktionieren Spinnen, und genauso handeln die meisten Gemeinden. Man kommt zusammen und sucht in der ganzen Stadt nach dem perfekten Ort zwischen zwei stark befahrenen Kreuzungen, wo viele vorbeifahren, und dann errichtet man dort ein wunderschönes Gebäude. Man investiert Zeit, Energie und Geld, um alles genau richtig zu machen. Wenn dann alles so ist, wie man es gewollt hat, versammeln sich alle Gemeindeglieder im Gebäude, schließen die Türen und genießen ihre Gemeinschaft. Was tun sie dann? Sie warten darauf, dass ein armer Sünder zur Tür hereinkommt. Und wenn dies dann zufällig geschieht, stürzt sich der Pastor auf ihn.

„Ich werde euch zu Menschenfischern machen“

Jesus hat nicht gesagt: „Ich werde euch zu Spinnennetz-Evangelisten machen“, sondern: „Ich werde euch zu Menschenfischern machen.“ Ein Fischer verlässt die bequeme Ecke. Er lässt die Sicherheit, die Wärme und den Schutz seines Hauses hinter sich und setzt sich in ein Boot. Ein Boot ist dazu bestimmt, dich in unbekanntes Territorium außerhalb deiner Komfortzone zu bringen. Innerhalb deiner Komfortzone brauchst du kein Boot! Da wir keine Fische sind, steigen wir in das Boot und legen vom Land ab. Wir machen uns dorthin auf, wo das Wasser tief ist, dort sind die Fische. Evangelist Bonnke hat immer gesagt: „Wenn du Fische fangen willst, wirf dein Netz nicht in der Badewanne aus.“ In der Badewanne gibt es keine Fische. Du musst ans Meer gehen und dort dein Netz auswerfen, wo die Fische sind. Dann wirst du welche fangen. Das ist es, was „gehen“ bedeutet.

Predigen ist Gottes Strategie, die Verlorenen zu gewinnen

Was kommt nun nach dem Gehen? „Predigt!“ Es wird nie eine fortschrittlichere Methode geben, um die Verlorenen zu gewinnen, als das Predigen. Ich beobachte, wie Gemeinden und Organisationen, ja sogar Evangelisten alles möglich ausprobieren, damit Menschen gerettet werden, ohne dass sie dafür das Evangelium predigen müssten. Sie machen Theaterstücke. Sie führen Musik auf und treffen sich. Sie versuchen es mit Freundschafts-Evangelisationen, die oft aus viel Freundschaft und keiner Evangelisation besteht. Wir alle haben gesehen, wie die Gemeinde sich furchtbar angestrengt hat, damit Menschen gerettet werden, ohne das Evangelium predigen zu müssen.

Das wird einfach nie funktionieren, denn dieses „Geht und predigt“ war nicht meine Idee – und auch nicht die Idee von Reinhard Bonnke. Jesus Christus selbst gab uns dieses Muster, dem wir folgen sollen. Du wirst nie etwas erfinden, das effektiver ist. Wie angestrengt du es auch probierst und wie klug du auch sein magst, du wirst niemals eine bessere Methode erfinden, seine Gemeinde zu bauen, als die Art und Weise, die er dir aufgetragen hat. Leider brauchen manche Menschen Jahrzehnte, um das zu erkennen. Sie vernachlässigen das eine, was Jesus uns befohlen hat: Geht und predigt!

Gebrauche deine Stimme!

Predigen bedeutet, deinen Mund zu öffnen und etwas zu sagen. Ich habe Menschen sagen hören: „Das musst du nicht tun. Du kannst predigen, ohne Worte zu gebrauchen.“ Das entspricht nicht dem biblischen Prinzip des Predigens. Das biblische Wort „predigen“ ist „caruso“, was bedeutet „zu verkünden“ – mit deiner Stimme!

Denk an die Antike, als es weder Radio, Fernsehen noch Internet gab. Stellen wir uns vor, zwei Könige entschieden auf dem Schlachtfeld, wer eine nahegelegene Stadt beherrschen sollte. Der siegreiche König schickte seinen Vertreter mit einer Fanfare in diese Stadt. Dieser marschierte durch die Stadt und verkündete laut und deutlich, wer die Schlacht gewonnen hatte. Aus diesem Kontext stammt das Wort „caruso“. Diesen Begriff wählte Jesus, als Er sagte: „Predigt.“ Das ist deine Aufgabe. Du bist ein Verkündiger, wo auch immer du unterwegs bist.

Das bedeutet es, das Evangelium zu predigen. Es heißt nicht, dass du gehst und diskutierst. Oder dass du gehst und unterrichtest. Manche glauben, sie müssten im ersten Buch Mose beginnen und alle Mechanismen der Errettung bis zur Offenbarung erklären. Lass mich dir sagen, ich weiß nicht genau, wie es funktioniert, doch es funktioniert! Ich verstehe nicht, wie der Motor in meinem Auto funktioniert, doch ich kann dennoch damit fahren. Du musst nicht verstehen, wie das alles im Detail abläuft. Du musst nur deinen Fuß auf das Gaspedal stellen, es verkündigen und dann geschieht es. Das ist es, was ein Evangelist tut. Wir sind Verkünder, nicht Erklärer oder Debattierer. Wir sind Verkünder! Das bedeutet zu gehen und zu predigen.

Was wirst du predigen?

„Das Himmelreich ist nahe herbeigekommen.“ Das hat Jesus gesagt. Was bedeutet es, zu sagen, das Himmelreich sei nahe herbeigekommen? Denk mal darüber nach, was das Himmelreich bzw. das Königreich Gottes ist. Ein Königreich ist ein Bereich, in dem der Wille eines bestimmten Königs anerkannt und befolgt wird. Es ist der Herrschaftsbereich eines Königs. Mit einer geographischen Bezeichnung hat das nichts zu tun, sondern mit der Herrschaft dieses Monarchen.

Das Himmelreich ist überall dort, wo man der Herrschaft des Himmelskönigs folgt und ihr gehorcht. Weißt du, was das bedeutet? Wenn du dich als Einzelperson dem König untergeordnet hast, bist du ein Bestandteil des Himmelreichs, wo immer du unterwegs bist. Darum kann ich an einen Ort kommen und erklären: „Das Himmelreich ist nahe herbeigekommen.“ Warum? Weil ich hier bin. Wann ist das Königreich gekommen? In dem Moment, in dem ich zur Tür hereingekommen bin. Weil ich mich dem König untergeordnet habe, ist überall dort, wo ich stehe, sein Himmelreich. Und stell dir vor: Weil ich hier bin, muss die Herrschaft meines Königs auch hier an diesem Ort sein.

Du bist sein Repräsentant

Ist das nicht stark, dass du die Autorität und das Recht hast, diese Verantwortung zu tragen? Du bist zum Repräsentanten des Königs der Könige und des Herrn aller Herren ernannt worden. Wo immer du unterwegs bist, bringst du das Himmelreich mit. Was bedeutet das ganz praktisch? Es bedeutet, dass die gesamte physische und geistliche Welt sich jetzt unterordnen muss. Wie sieht das aus? Der nächste Vers sagt es uns. „Heilt die Kranken“. Krankheit darf nicht bleiben. Wenn das Reich Gottes kommt, dann wird Gottes Wille umgesetzt.

„Macht Kranke gesund, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein …“ Ja, es gehört auch zu unserer Aufgabe, Tote aufzuerwecken. Ich habe gesehen, wie Menschen von den Toten zurückgekehrt sind. Ich habe für mehr als drei gebetet. Doch ich kann dir eines sagen: Das Evangelium hat sogar die Kraft, den Tod rückgängig zu machen. Ich glaube, „weckt Tote auf“ ist Teil dieses Auftrags, weil der Tod so extrem ist. Jesus versucht uns damit wohl zu sagen, dass nichts für die Kraft des Evangeliums unerreichbar ist. Selbst der Tod muss sich ihm beugen!

Schauen wir uns Markus 16,20 an. Es geschieht nach dem Missionsbefehl. Das war die Antwort der Menschen auf Jesu Beauftragung:

Sie aber zogen aus und predigten an allen Orten. Und der Herr wirkte mit ihnen und bekräftigte das Wort durch die mitfolgenden Zeichen.
Markus 16,20

Das Erste, was wir sehen, ist, dass sie auszogen. Da haben wir wieder das Gehen. Das war der erste Schritt. Sie zogen aus. Sie saßen nicht in Jerusalem und sprachen darüber. Was sehen wir als Nächstes? Sie predigten überall. Jesus sagte: „Geht und predigt!“ Daher predigten sie überall. Wenn es heißt „sie zogen aus“, bedeutet es, Initiative zuergreifen. Als sie predigten, geschah Verkündigung. Als Ergebnis dieser Initiative und Verkündung wirkte der Herr mit ihnen und bekräftigte das Wort durch mitfolgende Zeichen. Das nennt man Bestätigung. Das Muster ist also klar. Es gibt Initiative, gefolgt von Verkündigung, die Bestätigung nach sich zieht.

Gott geht mit uns!

Tatsächlich ist es so: Wenn du gehst, liegt darin Kraft. Warum? Wenn du im Gehorsam gegenüber dem Wort Gottes gehst, arbeitet der Herr mit dir zusammen. Er geht mit dir. Dieser Akt des Gehorsams, dieser Akt des Glaubens veranlasst den Herrn zu dir kommen, dir zur Seite stehen und mit dir zusammenarbeiten. Als Evangelisten müssen wir eine tiefe Überzeugung in unserem Herzen gewinnen, dass Gott mit uns ist, wenn wir losgehen. Wir müssen in unserem tiefsten Innern wissen, dass Gott wirkt, wenn wir wirken. Wenn ich auf einer dieser Bühnen in Afrika oder irgendwo auf der Welt stände und nicht von ganzem Herzen glauben würde, dass Gott genau dort bei mir ist und mit mir zusammenarbeitet, würde ich niemals den Mut aufbringen, meinen Mund zu öffnen. Wie könnte ich eine so fantastische Botschaft verkünden? Wie könnte ich Aussagen treffen, wie „Kranke werden geheilt und Tote auferweckt“, wenn ich nicht wüsste, dass Gott mit mir zusammenarbeitet?

Du musst es von ganzem Herzen glauben. Und wenn du es glaubst und aus einer solchen Haltung des Glaubens predigst, dann glauben andere es auch. Das ist nicht einfach nur eine Philosophie unter vielen anderen. Was wir predigen, muss Auswirkungen in der Realität haben. Wenn das Himmelreich kommt, muss man es sehen. Wie sieht es aus? Kranke werden geheilt, Aussätzige werden rein, Tote werden auferweckt und Dämonen werden ausgetrieben. Gott will auf reale und spürbare Weise wirken, sodass Veränderung in der physischen Welt geschieht – und er will dies heute durch dich tun!


Dies ist ein kurzer Auszug aus dem Unterricht von Daniel Kolende zum Thema „Glaube“ in der School of Evangelism von CfaN. Wenn es dein Herz bewegt und du dich zum Evangelisten berufen fühlst, bewirb dich noch heute für die nächste School of Evangelism!

Studenten werden gründlich unterrichtet, sowohl live als auch durch Video-Sessions, und von Anfang an nehmen sie an Einsätzen teil. Der Kurs endet mit einer Praxiswoche, in der sie das umsetzen, was sie gelernt haben. Es ist intensiv, herausfordernd und lebensverändernd! 

Wann: 12. August – 15. September
Wo: Hanau, Deutschland

(Der Unterricht findet auf Deutsch und Englisch statt)

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