Bibelstudie

Ein neues Herz

Von Daniel Kolenda
(Predigtauszug von der Fire19-Konferenz in Hamburg)

Das größte Wunder

Diese Predigt dreht sich um das neue Herz. Ich habe schon viele erstaunliche Wunder gesehen – kreative Wunder. Ich habe gesehen, wie Lahme wieder gehen konnten und Blinden die Augen geöffnet wurden, auf der Bühne vor hunderttausenden von Zuschauern. Doch ein Wunder ist größer als alle anderen: das Wunder der Errettung. Denn die Bibel sagt, dass wir bei unserer Errettung vom Tod zum Leben hinübergehen. Wir werden in das Reich Gottes hineinversetzt. Die Macht des Teufels in unserem Leben wird zerstört und wir werden zu neuen Menschen in Christus.

„Gehört also jemand zu Christus, dann ist er ein neuer Mensch. Was vorher war, ist vergangen, etwas völlig Neues hat begonnen.“  2. Korinther 5,17

Was ist das größte Wunder von allen? Eine göttliche Herztransplantation! In Psalm 51 betet David:
„Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz und gib mir einen neuen, beständigen Geist. Verwirf mich nicht von deinem Angesicht, und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir. Erfreue mich wieder mit deiner Hilfe, und mit einem willigen Geist rüste mich aus.“ Psalm 51,12–14

Das Herz eines Anbeters

Am Anfang von Psalm 51 steht, worum es in diesem Psalm geht. „Ein Lied Davids. Er dichtete es, als der Prophet Natan ihn wegen seines Ehebruchs mit Batseba zur Rede gestellt hatte“ (Verse 1+2). Nach diesem Ereignis wurde es geschrieben.

David war kein Königssohn und hatte keinen Rechtsanspruch auf den Thron Israels. Er begann seine Laufbahn als einfacher Hirte. Doch er hatte das Herz eines Anbeters. Während David seine Schafe hütete, spielte er auf seiner Harfe und betete Gott an. Niemand konnte ihn dabei beobachten, er war ganz allein auf dem Feld. Er hatte kein Geld, keine Macht und keinen Status. Selbst unter seinen Brüdern war er der jüngste und unwichtigste, nicht so groß und stark wie die anderen. Doch David hatte etwas, was seinen Brüdern fehlte: Sein Herz hing an Gott – und Gott sah sein Herz.

Gott liebt ein Herz, das an Ihm hängt

Wusstest du, dass Gott in die Herzen der Menschen blickt? Die Bibel sagt, dass der Mensch das Äußere ansieht, doch Gott achtet auf das Herz. Wenn du jemanden anschaust, siehst du zuerst sein Äußeres – seine Frisur und seine Kleidung. Doch wenn Gott uns ansieht, zählt etwas anderes. Er blickt zuerst auf den Zustand unseres Herzens. Gott liebt ein Herz, das an Ihm hängt. Ein solches Herz bemerkte er bei David, als der auf dem Feld seine Harfe spielte und den Herrn anbetete. „Der gefällt mir“, sagte sich Gott.

Daher holte Gott David von den Schafen weg und brachte ihn in den Palast. Aus David, dem Harfe spielenden Hirtenjungen, wurde der König auf dem Thron Israels. Und seine Macht nahm zu. David wurde reich und angesehen. Er wurde berühmt und die Frauen sangen Lieder über ihn. Er hatte viele Frauen und viele Ländereien. David bekam mehr Macht, als sich ein Mensch wünschen konnte – und in seinem Herz begann sich etwas zu verändern.

Davids Herz hängt nicht mehr an Gott

Man sagt, dass Macht den Menschen verdirbt – und absolute Macht verdirbt ihn vollständig. Bei David fing dieser Prozess sehr langsam an – so langsam, dass er seine eigene Herzensveränderung nicht bemerkte. Sein Herz wurde hart, grausam und sündig. Es hing nicht mehr an Gott. Er fragte nicht mehr nach Gottes Willen, sondern nur noch danach, was er selbst wollte.

2. Samuel 11 berichtet uns, dass Davids Soldaten eines Tages in einer Schlacht kämpften, während David auf dem Dach seines Palastes saß. Er blickte auf eine Dachterrasse unter ihm und sah, wie dort eine wunderschöne Frau badete. Sein Herz begann sie zu begehren und er befahl seinen Dienern, die Frau zu ihm zu bringen. Er wusste, dass sie verheiratet war, doch das war David gleichgültig. Schließlich war er der König und konnte alles haben, was er wollte. Batseba wurde in seinen Palast gebracht, er beging Ehebruch mit ihr und schickte sie wieder weg. David meinte, er würde damit davonkommen. „Niemand wird jemals erfahren, was ich getan habe“, dachte er sich, denn Batsebas Ehemann war auf dem Schlachtfeld.

Manchmal glauben wir, Gott würde nicht sehen, was wir tun. Doch uns muss klar sein: Derselbe Gott, der Davids Herz wahrnahm, als er auf dem Feld Harfe spielte, erkannte auch Davids Herz, als er dort in seinem Palast saß. Auch wenn David äußerlich gesehen mächtig und beeindruckend geworden sah, blickte Gott immer noch in sein Herz.

Ein alter Freund kommt zu Besuch

Dann erfuhr David, dass Batseba schwanger geworden war. Um seine Sünde zu vertuschen, beging er eine weitere: Er ließ Batsebas Ehemann ermorden. Aus einem jungen Harfenspieler, der Gott anbetete, war ein ehebrecherischer, hartherziger und mörderischer König geworden. Doch dann klopfte es an der Tür. Davids alter Freund Natan stand draußen und wahrscheinlich freute sich David sehr über diesen Besuch: „Natan, komm herein, was kann ich für dich tun?“, fragte er ihn.Natan antwortete: „David, ich bin geschäftlich hier. Es ist etwas in deinem Königreich geschehen, das du wissen solltest. Ich erzähle es dir.“ Er fuhr fort:David, in deinem Reich gab es zwei Männer, einer sehr reich, der andere sehr arm. Der Reiche hatte viele Viehherden mit tausenden von Tieren. Der Arme hatte nur ein kleines Lamm, ein Jungtier. Dieser arme Mann liebte dieses kleine Lamm so sehr, dass er es wie eines seiner Kinder behandelte. Es lebte mit ihm in Haus und schlief nachts neben seinem Bett. Er hatte ihm sogar einen Namen gegeben. Doch eines Tages veranstaltete der reiche Mann eine Party. Er musste viele Gäste bewirten und sagte zu seinem Diener: ‚Geh in das Haus meines Nachbarn, nimm sein kleines Lamm und schlachte es. Dann koche es und serviere es meinen Gästen‘“.

Als David diese Geschichte hörte, wurde er sehr zornig. Er fragte: „Natan, wer ist dieser Mann? Sag mir seinen Namen! Ich werde ihn am höchsten Baum aufhängen lassen.“ Da schaute der alte Prophet David direkt in die Augen, zeigte mit seinem knochigen Finger auf ihn und sagte: „David, du bist dieser Mann.” Plötzlich erkannte David sein eigenes Herz. Wahrscheinlich sah er sich selbst wieder auf dem Feld sitzen, wie er Gott damals von ganzem Herzen angebetet und Ihn in Demut, Reinheit und Einfachheit geliebt hatte. Und ihm wurde bewusst, was aus ihm geworden war. Er war ein anderer geworden, er hatte sich verändert und betete jetzt nur noch sich selbst an.

David braucht eine himmlische Herztransplantation

Als er den Zustand seines Herzens erkannte, fiel er vor diesem alten Propheten auf die Knie und sprach das Gebet aus Psalm 51. Er rief aus: „Oh Gott! Schaffe in mir ein reines Herz!“ Es war der Schrei eines Mannes, der wusste, dass er ein Wunder brauchte, weil er sich nicht selbst verändern konnte. Das wäre ein hoffnungsloses Unterfangen. Er benötigte eine himmlische Herztransplantation.

Viele Jahre lang habe ich diese Bibelstelle falsch verstanden. Ich dachte, David würde Gott darum bitten, sein Herz „in Ordnung zu bringen“. „Gott, reinige mein Herz“, so verstand ich Davids Bitte. Doch dann bemerkte ich meinen Irrtum. David bat Gott nicht um die Reinigung seines Herzens im Sinne einer Radikalkur, sondern er bat Gott um ein neues Herz. Darum verwendete er das Wort „schaffen“. SCHAFFE in mir ein neues Herz!

Aus Dunkelheit wird Licht

Wenn ich das Wort „schaffen“ oder „erschaffen“ höre, werde ich an 1. Mose 1,1-3 erinnert. Dort lesen wir, dass die Erde wüst und leer war und Finsternis über der Tiefe lag. Es herrschte Unordnung und Chaos. Doch der Geist Gottes schwebte über den Wassern … und dann passiert es: Gott spricht: „Es werde Licht!“ Und die Kraft Gottes vertreibt die Dunkelheit. Das Wort Gottes, dieses zweischneidige Schwert, durchdringt das Chaos und ein Wunder geschieht. Aus Dunkelheit wird Licht. Aus Chaos wird Ordnung, in einem einzigen Moment, weil der Herr Sein Wort spricht.

Im Neuen Testament, in Johannes 1, erfahren wir etwas Erstaunliches: Das Wort Gottes ist nicht nur ein Klang, der aus Gottes Mund hervorgeht – das Wort Gottes ist eine Person.
„Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Dasselbe war im Anfang bei Gott. Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist. In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.“  Johannes 1,1-4

Gott hat Jesus gesandt – zu dir!

Ist dein Herz gerade ein einziges Chaos und voller Dunkelheit? Gott will in diese Dunkelheit hineinsprechen. Aber Er will nicht nur Worte sprechen, sondern dir jemanden schicken, einen Mann – sein Name ist Jesus. Du brauchst Jesus. Ist dein Herz dunkel? Dann brauchst du Jesus. Lebst du in Gebundenheit? Jesus ist die Antwort. Hast du mit Pornographie zu kämpfen? Jesus kann dir helfen. Bist du drogenabhängig? Dann brauchst du Jesus. Hast du Schmerzen? Jesus ist die Antwort. Du brauchst weder einen besseren Arzt oder Psychologen noch ein wirksameres Medikament: Du brauchst Jesus. Ein besserer Partner oder ein anderer Pastor werden dir nicht helfen, du brauchst nur Ihn. Nur Jesus kann dich retten. Nur Er kann dich befreien und die Dunkelheit in Licht verwandeln.

Mir ist noch etwas klar geworden: David lebte zur Zeit des Alten Testaments, noch bevor Jesus kam. Das bedeutet, dass David ein Gebet sprach, das zu seinen Lebzeiten nicht beantwortet werden konnte. David war seiner Zeit voraus. Ihm war bewusst, dass er etwas brauchte, was ihm das damalige religiöse System nicht geben konnte. Im Tempel und in der Stiftshütte brachte man Opfer dar. Doch sie konnten kein neues Herz schaffen. Sie konnten nur für einen begrenzten Zeitraum die alten Sünden bedecken. Die Menschen mussten jedes Jahr aufs Neue, immer und immer wieder, Opfertiere schlachten.

Das Wort Gottes hält uns einen Spiegel vor

Ich lebe in den USA, in Florida. Diese Gegend ist berüchtigt für ihre Wirbelstürme. Vor vielen Jahren fegte ein solcher Sturm durch meine Heimatstadt und zerstörte fast alles. Ein paar Tage später, als ich durch die Stadt fuhr, bemerkte ich, dass man die Türen mancher Häuser mit einem roten X gekennzeichnet hatte. Ich fragte meinen Freund: „Was bedeutet das? Warum das X auf den Häusern?“ Mein Freund antwortete: „Die Stadtverwaltung hat die Häuser untersucht. Wenn ein Haus so schwer beschädigt wurde, dass es nicht mehr repariert werden kann, malen sie ein X auf die Tür.“ Das X bedeutet: „Reißt es ab.“ Versucht nicht einmal, es zu reparieren. Reißt es vollständig ab und baut ein Neues.

Meine Aufgabe gleicht der von Natan, als er David besuchte. Es ist ein unangenehmer aber wichtiger Auftrag. Er besteht darin, dir einen Spiegel vorzuhalten, sodass du den wahren Zustand deines eigenen Herzens erkennen kannst. Das Wort Gottes ist wie ein Spiegel für unsere Seele, sagt uns die Bibel. Wenn du das menschliche Herz mit Gottes Augen betrachtest, wirst du erkennen, dass Gott zu folgendem Schluss gelangt ist: Das menschliche Herz ist trügerisch und hoffnungslos böse. Niemand ist verständig und kein einziger ist gerecht, nicht einer! (Römer 3,10-12)

Er gibt uns SEIN Herz

Gott hat das menschliche Herz mit einem roten X gekennzeichnet. Er sagt: „Ich werde es nicht reparieren – es hat keinen Sinn. Doch ich werde etwas anderes tun: Ich werde dir ein neues Herz schenken.“ Dabei müssen wir Folgendes begreifen: Wir bekommen nicht einfach nur irgendein neues Herz. Die Wahrheit ist viel wunderbarer als David sie sich hätte vorstellen können! Gott will uns nicht nur ein neues, reines Herz schenken. Gott hat gesagt: „Ich werde dir mein Herz geben“. Darum ist Jesus gekommen! Aus diesem Grund ist er gestorben! Nicht nur, um uns aus der Hölle in den Himmel zu bringen. Er will den Himmel in uns hineinpflanzen, uns von innen heraus verändern … Er will uns ein Herz schenken, das Seinem gleicht.

Wo immer du auch bist, du kannst jetzt beten, und Gott wird dein Gebet erhören.
Er sehnt sich danach, dir ein neues Herz und ein neues Leben zu schenken.

Wenn du möchtest, dass jemand mit dir betet und dir mehr über ein Leben mit Jesus erzählt,
wenden dich bitte an unsere Büro, Montag bis Freitag von 9.00 – 14.00 Uhr.

Evangelist Daniel Kolenda