Audio-Botschaft

Tun und Tun-wollen

Ein bekannter Evangelist nahm an einer Tagung über Massenevangelisation in Indianapolis teil. Inspiriert von den bewegenden Botschaften über die Gewinnung der Verlorenen, ging er mit seinem Lobpreisleiter während einer Pause am gleichen Abend an die nächste Straßenecke. Der Lobpreisleiter stellte sich auf eine Kiste und begann zu singen. Als sich eine Menschenmenge um ihn versammelt hatte, fing der Evangelist an zu predigen. Bald hatten sich so viele Menschen versammelt, dass sie die Menge in die Tagungshalle brachten, in der die Konferenz stattfand. Das Auditorium war mit geistlich hungrigen Menschen gefüllt und der Evangelist begann, leidenschaftlich das Evangelium zu predigen.

Nach einer Weile kamen die Tagungsteilnehmer zurück und fingen an, sich zu beschweren und zu murren. Was sich dieser Evangelist einbildete, sich so etwas herauszunehmen! „Was denkt er eigentlich, wer er ist?“ Schließlich kam ein Vertreter der Teilnehmer mitten in der Predigt zu ihm und flüsterte ihm ins Ohr. Der Evangelist hörte auf zu predigen und sagte der Menge, die gekommen war, um das Evangelium zu hören: „Wir müssen an dieser Stelle leider schließen, weil die Brüder, die an dieser Tagung teilnehmen, jetzt wieder ihre Plätze einnehmen und über das Thema ‚Wie können wir die Massen erreichen‘ debattieren wollen.“

Es scheint im Leben immer eine große Kluft zwischen dem Tun und dem Tun-Wollen zu bestehen. Auf jeden Draufgänger, der bereit ist, los zu gehen, kommen tausend professionelle Konferenzteilnehmer, die sich damit zufrieden geben, endlose Diskussionen darüber zu führen, was getan werden müsste, ohne jemals wirklich etwas zu unternehmen. Doch Menschen, die erleben, dass sich Gottes Wille in ihrem Leben erfüllt, sind Menschen der Tat, der Initiative und der Entschlossenheit.

Hast du einen Traum? Dann rede nicht nur darüber, sondern tu etwas. Glaube ohne Werke ist tot.

Gedanken von Daniel Kolenda
in Anlehnung an sein Buch ‚Lebe − bevor es zu spät ist‘