Audio-Botschaft
Telemachus
Im vierten Jahrhundert nach Christus spürte ein Mönch namens Telemachus, dass Gott ihn nach Rom berief.
Als er ankam, war die ganze Stadt auf den Beinen und lief zur Unterhaltung zum Amphitheater. Telemachus schloss sich an, um zu sehen, warum alle so begeistert waren.
Er saß mit 80.000 Zuschauern in der Menge, als die Gladiatoren einliefen und proklamierten: „Heil Cäsar! Wir sterben zur Ehre des Kaisers.“
Telemachus konnte nicht glauben, was er dann sah und hörte. Die Brutalität. Das Blutvergießen. Es war voller Grausamkeit, doch die abgestumpften Zuschauer riefen nach immer mehr.
Telemachus war kein Römer, doch er wusste, dass hier jemand etwas tun musste. Er stand aus seinem Sitz auf, lief die Treppe hinunter, stieg über die Mauer in die Arena und lief in die Mitte des Amphitheaters. Er warf sich zwischen die Gladiatoren und schrie: „Im Namen Jesus: Halt!“
Das Publikum verspottete ihn. Die Gladiatoren beschimpften ihn. Doch immer wieder gebot er im Namen Jesus Einhalt. Schließlich, gedrängt von der johlenden Menge, lief einer der Gladiatoren zu ihm und durchbohrte Telemachus mit dem Schwert. In einer Blutlache liegend rief Telemachus ein letztes Mal „Im Namen Jesus: Stopp!“. Dann starb er.
Die Menge wurde still und verließ langsam das Amphitheater. Es war das letzte Mal, dass es in der Geschichte des Römischen Reiches Gladiatorenwettkämpfe gegeben hatte. Das Ende dieses blutigen Sports war, nach der Geschichte, auf dieses Schlüsselereignis mit dem Mönch Telemachus zurückzuführen.
Mein Freund, die Geschichte wartet auf Menschen wie dich, die aufstehen und einen Unterschied machen. Wenn nicht jetzt, wann dann? Wenn nicht hier, wo dann? Wenn nicht du, wer dann?
Gedanken von Daniel Kolenda
in Anlehnung an sein Buch ‚Lebe − bevor es zu spät ist‘