Audio-Botschaft

Der Weg nach oben führt nach unten

Als ich das erste Mal den Eiffelturm besichtigte, fiel mir auf, dass es drei verschiedene Warteschlangen gab, wo man sich anstellen konnte. Die eine ging bis zur ersten Plattform, die zweite bis zur zweiten Stufe und die dritte ganz bis nach oben. Den weiten Weg nach Paris zu machen, um dann nur bis zum ersten oder zweiten Niveau zu gehen, erschien mir absurd. Ich war entschlossen, bis ganz nach oben zu gehen. Ich sah, wie die Menschenschlangen für das erste und zweite Niveau die Treppen hinaufstiegen, und sich direkt auf den Weg nach oben machten. Doch aus irgendeinem unerfindlichen Grund führte meine Schlange nach unten. Es erschien mir seltsam, dass die Schlange, die ganz nach oben führen sollte, abwärts ging. Doch sehr bald verstand ich warum. Während die anderen Menschenschlangen auf Händen und Füßen die Treppen hinaufkletterten, führte unser Weg zu einem Aufzug, der uns bis ganz nach oben bringen sollte.

Gottes Wille für unser Leben führt uns immer auf den Pfad der Demut. Manche Menschen sind so sehr darauf aus, Erfolg zu haben, dass sie mit aller Kraft Stufe um Stufe erklimmen, und sich mit fieberhaftem Eifer selbst beweisen und selbst befördern. Doch wir sollten nicht vergessen, dass Gott einen „Aufzug“ für jene bereithält, die noch höher kommen wollen, als nur bis zum ersten oder zweiten Niveau. Und nur wenn wir nach unten gehen, an den Ort der Demut und der Unterordnung, können wir in diesen Aufzug steigen. Das ist der Weg, den Jesus uns vorschlug, als er in Lukas 14,11 sagte: „Jeder, der sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.“ Es ist auch der Weg, den der Herr selbst ging, und der ihn zum höchsten Platz führte, den es überhaupt gibt. Der Weg nach oben führt nach unten.

Gedanken von Daniel Kolenda
in Anlehnung an sein Buch ‚Lebe − bevor es zu spät ist‘