Tag 1 – Kairo, Ägypten
Heute fand der erste Abend unserer letzten Großevangelisation in diesem Jahr statt – der letzten von insgesamt 50.
Wir haben in Kapstadt begonnen, und nun, nach Monaten unermüdlichen Einsatzes und zahllosen Wundern, sind wir in Kairo. Für alle, welche die Bedeutung dieses Geschehens erfassen, ist es ein wirklich prophetischer Moment.
Christus für alle Nationen begann mit einem Traum. 1974 hatte Evangelist Reinhard Bonnke, damals noch ein sich abmühender Evangelist im Süden Afrikas, einen prophetischen Traum. Darin sah er die Karte Afrikas, gewaschen im Blut Jesu. Er hörte eine Stimme, die sagte: „Von Kapstadt bis Kairo, Afrika soll gerettet werden.“ Derselbe Traum wiederholte sich in vier Nächten hintereinander, bis Reinhard schließlich seiner Frau Anni erklärte: „Ich glaube, Gott will mir etwas sagen.“
Hier sind wir nun, im Jahr 2024, und feiern das 50-jährige Jubiläum von Christus für alle Nationen. Dieses Jahr verspürten wir den Ruf Gottes, Seine Verheißungen auf eine Art zu ergreifen, die schon fast waghalsig war. In der Vergangenheit konnten wir sechs oder sieben Großevangelisationen pro Jahr veranstalten. Doch diesmal nahmen wir uns etwas Kühnes und Beispielloses vor: 50 ausgewachsene Massenevangelisationen. Nicht 50 Abende oder Events, sondern 50 Evangelisationen!
Es gab Momente, in denen das Ziel unerreichbar erschien, da die Hürden unüberwindbar aussahen. Doch dank Gottes Gnade haben wir es geschafft. Die 50. Evangelisation hat heute Abend begonnen, und damit auch eine neue Ära der Evangelisation für CfaN.
Tag 1 – Kairo, Ägypten
Als wir heute Abend das Veranstaltungsfeld erreichten, fühlte es sich wie ein historischer Moment an.
Die Menschen standen dichtgedränt, doch die Atmosphäre war ganz anders, als wir es gewöhnt sind. Die Menge war reserviert, still und respektvoll. Das liegt einerseits an der Kultur, andererseits aber auch daran, dass dieses Event für sie etwas völlig Neues war – etwas völlig Unbekanntes in diesem Teil der Welt. In einem Land, dessen Bevölkerung zu mehr als 90 Prozent aus Muslimen besteht, ist die öffentliche Predigt des Evangeliums nicht nur selten; normalerweise ist sie verboten.
Zum ersten Mal predigte ich in all meinen Dienstjahren auf einem Feld, das sprichwörtlich von einem muslimischen Minarett überragt wurde. Der Gebetsruf erschallte über die Menge, während unser Event seinen Lauf nahm. Um uns herum standen Häuser und Wohnanlagen, in denen muslimische Familien wohnten, so nah, dass wir in ihre Fenster schauen konnten. Und dennoch war das Evangelium gut zu hören, laut und unmissverständlich. Manche saßen auf ihren Balkonen und hörten aufmerksam zu.
Ich predigte Jesus, den Weg, die Wahrheit und das Leben, ohne zu zögern. Ich sprach über das Blut Jesu und die Schönheit des Kreuzes. Als ich zur Bekehrung aufrief, war die Reaktion so überwältigend, dass es fast zu einer Massenpanik kam. Dann betete ich wie immer für die Kranken und Jesus wirkte auf mächtige Weise. Herrliche Wunder geschahen, die nicht zu leugnen waren. Manche hatten zu viel Angst, öffentlich Zeugnis abzulegen, aus Furcht vor dem Risiko für sie selbst und ihre Familien. Doch nichts konnte Jesus davon abhalten, Menschen zu retten und zu heilen.
Abschlussabend – Kairo, Ägypten
Der Fluss, der nordwärts fließt
Beim Nachdenken darüber, was gerade hier in Ägypten passiert ist, jubelt mein Geist und mein Herz ist voller Dankbarkeit. Der heutige Abend markiert das Ende – nicht nur unserer Evangelisation in Kairo, sondern auch einer außergewöhnlichen Reise: 50 Evangelisationen in einem einzigen Jahr.
Bei seiner Abschiedsevangelisation 2017 im nigerianischen Lagos erzählte mir Evangelist Reinhard Bonnke etwas, das ich nie vergessen werde. Er erinnerte sich daran, wie er Jahre zuvor mit einem Boot den Nil hinauffuhr. Sein Reiseführer wies ihn auf etwas hin, das den Nil einzigartig macht: Er fließt nordwärts, was für einen Fluss höchst ungewöhnlich ist. In diesem Moment sprach der Heilige Geist zu Reinhard: „Der Fluss des Heiligen Geistes in Afrika wird in dieselbe Richtung fließen – nach Norden.“
Obwohl viele Länder in Nordafrika für das Evangelium verschlossen sind, spürte Reinhard den starken Zuspruch des Heiligen Geistes, dass Gott mächtig wirken würde – auf eine Art, die der guten Nachricht den Weg zu den Orten eröffnen würde, die am meisten Widerstand leisten. Heute Abend, am Ende unserer Evangelisationen 2024, habe ich den starken Eindruck, dass wir kurz vor der Erfüllung dieser Prophetie stehen.
Heute versprach ich der Menge, dass ich nicht nur das Evangelium predigen und für die Kranken beten würde, sondern auch für die Erfüllung mit Heiligen Geist. Nachdem wir Gott angebetet hatten, bat ich um Stille. Die Menschen beteten leise, und dann begann es – eine Ausgießung des Heiligen Geistes, die so stark war, dass sie mich auf die Knie zwang.
Wir drängten weiter voran und beteten für die Kranken. Die Evangelisten Joe Turnbull, Macoby Donaldson und Niki Gladkov unterstützten mich, als die Kraft Gottes über das Feld fegte. Überall sahen wir Wunder. Der Heilige Geist wirkte so mächtig, dass sogar Menschen, die anstanden, um auf der Bühne Zeugnis zu geben, davon erfasst wurden und in der Gegenwart Gottes zu Boden fielen. Voller Ehrfurcht bestaunte ich, was Gott tat.
Am außergewöhnlichsten war jedoch der Bekehrungsaufruf. Ich predigte über Offenbarung 3,20: „Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an…“ Als ich sprach, konnte ich die Auswirkungen auf die Menge sehen. Selbst erwachsene Männer wischten sich Tränen aus den Augen, als Jesus die Herzen aller Gesellschaftsschichten berührte – verschiedene Religionen, Ethnien und Kulturen. Die Reaktion auf den Bekehrungsaufruf war überwältigend. Als ich den Menschen das Bekehrungsgebet vorsprach, musste ich an Reinhard denken. Ich wünschte, er wäre dort gewesen, um zu hören und zu sehen, was Gott tat.
Evangelist Daniel Kolenda
(zusammen mit dem ganzen CfaN-Team)