Immun gegen Angst

Tag 45: Vertreibe die Zweifel!

Ich denke, viele Gläubige wissen gar nicht, wie gefährlich der Unglaube ist. Einige fromme und selbstgerechte Christen stecken ihre Nasen in die Dinge anderer Leute, die anders oder offensichtlicher sündigen. Sie kritisieren sie auf Schärfste, ohne dabei zu verstehen, dass ihr eigener Unglaube, den sie im Herzen tragen, bzw. den sie manchmal wie ein Relikt auf einen Sockel stellen, in Gottes Augen schlimmer ist als die Sünden, die sie verdammen. Jesus wies seine Jünger für ihren Unglauben mehr und schärfer zurecht als für alles andere. Der Unglaube ist deshalb so gefährlich, weil er eine Sünde in sich selbst ist und zu einem Tor für andere Sünden werden kann. Wir wissen, dass Glaube die Währung im Reich Gottes ist und ohne Glauben ist es unmöglich, Gott zu gefallen (Heb 11:6).

Wie dem auch sei, ich denke, dass viele Leute den Glauben missverstehen. Sie beten und suchen mehr und mehr Glauben. Aber was, wenn ich dir sage, dass du schon sehr viel Glauben hast? Das Problem ist nicht, dass dein Glaube zu klein, sondern dein Unglaube zu groß ist!   

In Markus 9:24 sagte ein Mann zu Jesus: „Ich glaube; hilf meinem Unglauben!“ Interessant ist, dass er Jesus nicht um mehr Glauben bat. Tatsächlich sagte der Mann: „Ich glaube“. Dieser Mann verstand, dass sein Problem nicht ein zu kleiner Glaube, sondern ein zu großer Unglaube war! Glaube und Unglaube können gleichzeitig auftreten. Glaube hat das Potenzial, Berge zu versetzen, aber Unglaube kann die Kraft des Glaubens aufheben.

Lass mich das wie folgt erklären. Als meine Frau in der Bibelschule war, hatte sie einen silbernen Volkswagen Jetta. Eines Tages verlieh sie das Auto an einen Freund. Auf dem Rückweg entschied er sich aus Höflichkeit, das Benzin, das er verfahren hatte, wieder nachzufüllen. Er hielt an der Tankstelle, schob seine Kreditkarte in den Automaten und der Tankvorgang begann – mit Benzin. Wie er nun das fette rote Schild mit der Aufschrift „Nur Diesel“ übersehen konnte, werde ich nie verstehen. Aber eins ist sicher; dieser kleine Fehler war sehr kostenintensiv und verheerend für das Fahrzeug.

Nachdem nämlich Benzin nachgefüllt worden war, sprang der Motor nicht mehr an. Nicht, weil zu wenig Diesel im Tank war. Das Problem bestand im Zufüllen einer Substanz, die sich nicht mit den Herstellungsnormen des Fahrzeugs vereinbaren ließ. So funktioniert auch der Unglaube. Der Teufel will Unglauben in unseren Geist säen, denn das bringt uns zu einem unmittelbaren Stillstand.

Lass uns einmal den Zusammenhang des Verses in Betracht ziehen, in dem Jesus über den Glauben spricht, der Berge versetzt. Die Geschichte findet sich in Matthäus 17:14-21. Ein Mann, der einen von Dämonen geplagten Sohn hatte, suchte Hilfe bei den Jüngern Jesu. Doch als diese der Dämonen nicht Herr werden konnten, fragten sie Jesus, warum sie so erfolglos waren. Er antwortete: „Wegen eures Unglaubens“. Das ist eine sehr präzise Erklärung und Jesus wiederholte und sagte: „Wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so könnt ihr sagen zu diesem Berge: Heb dich dorthin!, so wird er sich heben; und euch wird nichts unmöglich sein.“

Das erscheint uns erst einmal eine klare Ansage zu sein, doch diese scheinbar simple Klarheit wird durch die folgenden Worte Jesu von Verwirrung überschattet: „Aber diese Art fährt nicht aus, außer durch Gebet und Fasten“ (Vers 21). Jesus scheint sich hier fast selbst zu widersprechen, denn es hört sich an, als ob sie nicht genug gefastet und gebetet hätten. Was denn nun? Die Unsicherheit kommt dann, wenn wir die Moral der Geschichte nicht verstehen.

 

 

Auf den ersten Blick erscheint es so, als seien die Dämonen der Fokus, doch wenn man genauer hinschaut, dann sieht man, dass der eigentliche Hauptpunkt der Unglaube ist. Die Jünger sorgten sich um den Dämon in dem Jungen, aber Jesus sorgte sich um den Unglauben in Seinen Jüngern. Die Frage der Jünger bezog sich auf die Austreibung des Dämons, Jesu Antwort bezog sich auf das Austreiben des Unglaubens. Jesus wusste, dass wenn der Unglaube erst einmal vertrieben wäre, das Austreiben des Dämons nur noch eine Kleinigkeit war!

Manchmal müssen wir länger beten und fasten, bevor wir einen Sieg sehen, aber nicht, weil unser dringendes Bitten Gott dazu nötigt, etwas zu tun. Es ist auch nicht so, dass wir uns die Antwort zu unserem Gebet verdienen, indem wir genügend Stunden auf unserem geistlichen Konto erarbeiten.  Fasten und Beten können notwendig sein, um den Sieg über unser eigenes stures Fleisch und über unseren Geist des Unglaubens, der die Kraft Gottes in uns blockiert, zu erringen. Unglaube wird nur durch Gebet und Fasten überwunden. Es lohnt sich, an dieser Stelle zu erwähnen, dass einige Manuskripte die Äußerung übers Gebet und Fasten gar nicht enthalten. Daher haben einige Bibelübersetzungen sie komplett ausgelassen. Wie auch immer, Glaube ist der Schlüssel zu kraftvollem Gebet. Darauf weist Jesus in dieser Geschichte hin. 

In Matthäus 9:25 lesen wir, dass Jesus in dem Moment, als Jairus‘ Tochter gestorben war, alle des Raumes verweisen musste, bevor Er das Mädchen von den Toten auferwecken konnte. Warum erlaubte Er den Skeptikern nicht, dieses Wunder mit ihren eigenen Augen zu sehen? Weil Er den Unglauben austreiben musste. Petrus tat das Gleiche in Apostelgeschichte 9:40: „Und als Petrus sie alle hinausgetrieben hatte, kniete er nieder, betete und wandte sich zu dem Leichnam und sprach: Tabita, steh auf! Und sie schlug ihre Augen auf; und als sie Petrus sah, setzte sie sich auf.“ Jesus lehrte seine Jünger eine wichtige Lektion: Treibe den Geist des Unglaubens aus und nichts wird sich gegen dich stellen können. Dämonen, Tod und sogar die gefürchteten Berge werden deinem Befehl gehorchen!

In Anlehnung an das Buch „Lebe bevor es zu spät ist“ von Daniel Kolenda.

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